Libby Heaney: Quantensuppe
HEK Exhibition Guide
Werke

Supraphrodite (ii), 2024

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Die zwei Glasobjekte Supraphrodite (i) und Supra- phrodite (ii) sind neu für den Kontext der Ausstellung entstanden. Die Materialität von Glas beschreibt Heaney als spiegelbildlich (in Bezug auf die Temperatur) zu Quantenpartikeln und dennoch sind ihre Eigenschaften vergleichbar: Glas verflüssigt sich, wenn es erhitzt wird und im Gegensatz dazu verflüssigen sich Quantenpartikel (Atome und Moleküle, die sich anders verhalten als die sogenannten festen Körper, die wir in der makroskopischen Welt sehen) und werden bei extremer Kälte wellenförmig (weshalb Quantencomputer bei Temperaturen um -270 Grad operieren). Beide Glasobjekte bestehen aus zwei transparentem Glaszellen, die miteinander verbunden sind. Sie produzieren zahlreiche Brechungen und Reflexionen des Lichts der weiteren Videoarbeiten im Raum und erlauben uns damit immer wieder neue Perspektiven und Blickwinkel. Die Titel verweisen auf Aphrodite, die Göttin der Schönheit und Liebe, die dem Mythos nach aus weißem Schaum geboren wurde. Der Name Supra leitet sich von der lateinischen Vorsilbe ab und bedeutet «über» oder «darüber hinausgehen», auch dies ein weiterer Vergleich zum Thema Entgrenzung und Verschränkungen in einer Quantenrealität.

Glasskulptur
Courtesy the artist